Was ist apnee-du-sommeil?
Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Hast du das Gefühl, dass du nachts nicht richtig durchschläfst? Bist du tagsüber ständig müde? Oder schnarchst du regelmässig und dein Partner oder deine Partnerin hat dich schon auf Atempausen während des Schlafs angesprochen?
Schlafapnoe betrifft viele Menschen, ist jedoch häufig unerkannt. In diesem Blogbeitrag erklären wir dir, was Schlafapnoe ist, welche Symptome auftreten können und wie du sie behandeln kannst.
Offene Atemwege
Verschlossene Atemwege
Was ist Schlafapnoe?
Schlafapnoe bezeichnet eine Schlafstörung, bei der es immer wieder zu Atempausen während des Schlafs kommt. Diese Pausen können nur wenige Sekunden dauern, aber sie stören die normale Atmung und Sauerstoffversorgung des Körpers. Besonders häufig treten die obstruktive Schlafapnoe (OSA) und das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) auf.
Obstruktive Schlafapnoe (OSA): Bei dieser Form verschliessen sich die oberen Atemwege während des Schlafs, was zu einer Blockade der Atmung führt. Das passiert häufig aufgrund von erschlaffendem Gewebe im Rachenraum, vor allem im Alter oder bei Übergewicht.
Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (OSAS): Diese schwerere Form führt zu häufigeren und länger andauernden Atempausen und wird oft von starker Tagesmüdigkeit begleitet. Die ständige Schlafunterbrechung beeinträchtigt die Schlafqualität erheblich, was zu Problemen wie Konzentrationsstörungen und erhöhter Einschlafneigung führt. Diese Symptome können sogar gefährlich werden, vor allem im Strassenverkehr, wo der sogenannte „Sekundenschlaf“ zu Unfällen führen kann.
Zentrale Schlafapnoe (ZSA): Diese seltenere Form der Schlafapnoe tritt auf, wenn das Gehirn während des Schlafs keine Signale an die Atemmuskulatur sendet, was zu einem vollständigen Aussetzen der Atmung führt. Sie wird meist durch Grunderkrankungen wie Herzprobleme oder neurologische Erkrankungen verursacht.
Die unterschiedlichen Erscheinungsformen der Schlafapnoe
Habituelles Schnarchen | Lärmerzeugende Vibration der Weichteile verursacht durch Verengung und Luftturbulenzen in den oberen Atemwegen |
OSA | Kurze Atempausen (Apnoen) während dem Schlaf für eine Dauer von mehr als zehn Sekunden und häufiger als 10x pro Stunde, bei vorhandenen Atembewegungen, verursacht durch einen Verschluss (Obstruktion) der oberen Atemwege, jedoch keine erhöhte Tagesmüdigkeit. |
OSAS leicht | Bis 20 Apnoen/Std. und erhöhte Tagesmüdigkeit |
OSAS mittel | 20–40 Apnoen/Std. und erhöhte Tagesmüdigkeit |
OSAS schwer | über 40 Apnoen/Std. und erhöhte Tagesmüdigkeit |
ZSA | Atempausen für eine Dauer von mehr als zehn Sekunden bei fehlenden Atembewegungen, verursacht durch verschiedene Erkrankungen, meist des Herzens (Herzinsuffizienz), manchmal auch des Gehirns (Schlaganfall, Durchblutungsstörungen des Gehirns). |
Undine Syndrom | Seltene, angeborene Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der die normale autonome Atmungskontrolle während dem Schlaf gestört ist. |
Ursachen der Schlafapnoe
Die häufigste Ursache für die obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist das Erschlaffen des Gewebes im Rachenraum. Dieser Prozess wird durch verschiedene Faktoren wie Übergewicht, Alkohol oder auch das fortgeschrittene Alter begünstigt. Besonders im Schlaf entspannen sich die Muskeln im Rachenbereich, und die Atemwege können blockiert werden.
Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) tritt häufiger bei Menschen mit anatomisch engeren Atemwegen auf. Diese können aufgrund von genetischen Faktoren oder körperlichen Gegebenheiten wie vergrösserten Mandeln oder einem besonders schmalen Rachenraum entstehen. Zudem tragen Nikotin, Alkohol und Medikamente zur Entspannung der Rachenmuskulatur bei und können die Symptome verschärfen.
Symptome der Schlafapnoe
Wie erkennst du, ob du an Schlafapnoe leidest? Die Symptome können unterschiedlich sein, aber hier sind einige häufige Anzeichen:
Häufigkeit | Mögliche Symptome |
Sehr häufig | Ständige Müdigkeit tagsüber |
Häufig | Wiederholtes nach Luft ringendes Erwachen in der Nacht |
Häufig | Schlechtes Gedächtnis |
Häufig | Konzentrationsprobleme |
Möglich | reizbar, depressiv, unruhig |
Möglich | Libidostörungen, Impotenz |
Möglich | Häufiges nächtliches Wasser lösen |
Möglich | Trockener Mund, Sabbern, Knirschen |
Möglich | Nächtliche Schweissausbrüche |
Möglich | Kopfschmerzen beim Erwachen, wird besser im Laufe des Tages |
Wie wird Schlafapnoe behandelt?
Die Behandlung von Schlafapnoe hängt von der Schwere der Erkrankung ab. Für die obstruktive Schlafapnoe (OSA) und das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) gibt es verschiedene Therapieoptionen:
CPAP-Therapie (Continuous Positive Airway Pressure): Der Goldstandard bei der Behandlung von Schlafapnoe ist das CPAP-Gerät. Dieses Gerät liefert über eine Maske Luft mit leichtem Überdruck, um die Atemwege offen zu halten und Atempausen zu verhindern. Die Anpassung der Maske und des Luftdrucks erfordert etwas Geduld und manchmal mehrere Anpassungstermine. Es gibt Betroffene, welche unter der CPAP-Beatmung unter Nebenwirkungen leiden, welche auch durch sorgfältigste Anpassung kaum überwindbar sind.
Velumount Methode: Falls du unter leichten bis mittelschweren Formen der Schlafapnoe leidest und das CPAP-Gerät nicht verwenden möchtest oder keine ausreichende Wirkung erzielt wird, könnte die Velumount Methode eine gute Alternative sein. Sie besteht aus einer speziellen Spange, die den Rachenraum mechanisch offen hält und das Kollabieren der Atemwege verhindert. Diese Methode hat sich bei vielen Patienten als wirksam erwiesen und ist kostengünstiger als das CPAP-Gerät.
Änderungen des Lebensstils: Bei leichter Schlafapnoe können bereits einfache Änderungen helfen. Eine Gewichtsreduktion, der Verzicht auf Alkohol oder die Änderung der Schlafposition können manchmal die Symptome lindern.
Für Patienten mit zentraler Schlafapnoe (ZSA), bei denen die Atemprobleme durch eine Fehlfunktion des Gehirns verursacht werden, ist die Behandlung oft komplexer. In solchen Fällen kann eine Kombination aus verschiedenen Therapieansätzen notwendig sein.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Wenn du den Verdacht hast, an Schlafapnoe zu leiden, ist es wichtig, frühzeitig einen Facharzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten. Besonders wenn du oder dein Partner im Schlaf Atempausen beobachtet, solltest du aufmerksam werden. Ein wichtiger Hinweis sind auch die Symptome wie starke Tagesmüdigkeit und eine erhöhte Einschlafneigung, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können.
Insbesondere bei Verdacht auf das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS), das auch das Risiko für ernsthafte Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht, sollte eine Behandlung nicht aufgeschoben werden. Ein Arztbesuch ist besonders dann ratsam, wenn du unter den folgenden Symptomen leidest:
Lautes Schnarchen und Atempausen im Schlaf
Tagesmüdigkeit, die selbst nach einer Nacht Schlaf nicht verschwindet
Konzentrationsstörungen und eingeschränkte Leistungsfähigkeit
Unregelmässiges Atmen im Schlaf, das von deinem Partner bemerkt wird
Sekundenschlaf: Wenn du immer wieder das Gefühl hast, plötzlich „einzuschlafen“, zum Beispiel im Strassenverkehr
Schlafapnoe ist mehr als nur eine kleine Unannehmlichkeit im Schlaf. Sie kann ernsthafte gesundheitliche Risiken mit sich bringen und deine Lebensqualität stark beeinträchtigen. Wenn du Symptome wie Schnarchen, Atempausen oder ständige Müdigkeit bemerkst, ist es wichtig, diese frühzeitig abklären zu lassen. Es gibt zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten, die dir helfen können, besser zu schlafen und dich wieder erfrischt und ausgeruht zu fühlen.
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